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Der beste Hechtangler der Welt!
Schlepp- und Spinnfischen auf große Hechte.

Lake Victoria und Lake Turkana

Ob auf Marline im Indischen Ozean oder Nilbarsche im Lake Victoria, trotzdem hat es mich doch immer wieder auf die "Grüne Insel" verschlagen. Schleppfischen, vorbei an den mit Schilf und Wasserpflanzen bewachsenen endlosen Ufern des Shannon oder Spinnfischen in den einsamen, mit Seerosen bedeckten Buchten des Lough Ree, Lough Corrib und andere, gehörten zum Repertoir. Manch guten Hecht, jenseits der Metermarke, habe ich aus den kleinen Tümpeln im Country Mayo - oft nur so groß wie ein Fußballfeld und wo noch nie ein Mensch geangelt hat - auf die Schuppen gelegt. Wollte man dort von Gewässer zu Gewässer gelangen, musste man sich mit dem Boot durch Schilf und Wasserpflanzen kämpfen, wobei man oft weniger als 30 cm Wasser unter dem Kiel hatte.
Spaß hat es gemacht und aufregend war es zugleich. Ich denke, nächstes Jahr werde ich es wieder versuchen! Doch hin und wieder ging es dann doch auf die ganz "Großen der Meere", wo mich der Sailfish und der Marlin in seinen Bann gezogen hatte. Bereits Ende der 80er hatte ich Kenia, speziell die Ostküste am Indischen Ozean, zum Fischen entdeckt. Hier konnte ich damals schon Baracuda, Wahoo, Kingfish und diverse Riffbarsche landen.
Dann hatte ich mich von einem Angelfreund überreden lassen, es auf Bonefish und Tarpon zu versuchen. Dafür bereiste ich Cuba und Costa-Rica. Darüber später mehr!
Jahre später kehrte ich wieder nach Kenia zurück, wo ich durch Zufall im Süden des Landes, genauer gesagt im Sailfishclub von Malindi, einen alten Freund getroffen hatte, der dort ein seetüchtiges Boot mit allem erdenklichen Equipment, eigene Ruten und Rollen, Downrigger, Outrigger, Echolote und so'n Kram, besaß.
Mit jeder Menge Köder im Gepäck wurde angereist, wobei der Erfolg nicht lange auf sich warten ließ. Bereits beim zweiten Törn konnte ich - und dies ist nachweislich so gewesen - 11 Sailfishe, (der Größte wog 40 Kg) sowie einen blauen Marlin mit über 130 Kg Gewicht fangen. Das war ein großartiger Tag, der Skipper hatte gar nicht so viele Sailfishflaggen! Lange Zeit war ich mit dieser Angelart überaus erfolgreich und hatte viele große Fische gefangen. Es wäre auch so geblieben, wenn mir nicht eines Tages Einheimische berichtet hätten, dass am Lake Victoria große Nilbarsche auf Köderfische (Tilapia) gefangen wurden.
Dort angekommen, sagte mir ein Indischer Skipper, dessen Boot ich mieten wollte, welches aber leider defekt war, dass das Non Plus Ultra der Rudolf-See sei. Heute heißt er Lake Turkana und liegt zwischen Kenia und Äthiopien! Ok, später wollte ich es dann auch am Rudolf-See versuchen!
Der Lake Victoria enttäuschte gänzlich. Einheimische Frauen wuschen ihre Wäsche an den Ufern des Sees und die Männer ihre alten Schrottfahrzeuge. Der Fang war ebenso enttäuschend, die Netzfischer kamen tagelang mit Barschen um die 2 - 5 kg zurück. Angelboote waren so gut wie keine zu bekommen. Von den Fischern wurde man für ein paar Schillinge mitgenommen, aber Schleppfischen war mit diesen Booten schlecht möglich, was natürlich nicht zufriedenstellend war.
In Nairobi borgte mir ein englischer Freund gegen ein kleines Entgelt einen Jeep, um die 900 km zum Lake Turkana zu fahren.
Nach 3 Tagen Strapazen, Fahrt durch Wüste mit ausgetrockneten Flussbetten, erreichte ich den See. Smaragdgrün und spiegelglatt, mit vereinzelt kleinen Palmenhainen an den Ufern, lag er vor mir. Herrlich und wunderschön!
Zuerst wurde der bereits in Nairobi auf der Lodge angemietete Bungalow bezogen. Der Skipper, ein Araber, wurde aufgesucht, um den Preis für die Ausfahrten auszuhandeln. Er ließ nicht mit sich handeln und verlangte für "all inclusive" viel Geld, es war ein stolzer Preis, mehr als ich ausgeben wollte, aber 3 Tage sollten es schon sein. Am folgenden Tag, um 6:00 Uhr in der Frühe wurde ich vom Skipper abgeholt. Nach 15 minutiger Fahrt erreichten wir das Boot. Ein phantastisches Boot, mit einer Menge PS, Luxus pur, Ruten und Rollen in der Big-Game-Klasse, vom aller Feinsten! Echolote und sogar ein Kampfstuhl! Ob man den brauchte?!
Auf der Fahrt zur Angelstelle gab es Frühstück, das typisch Englische, Eier mit Speck und Tee. Es ging vorbei an spärlich bewachsenen Inseln aus braunem Fels und mit etwas Sand an den Ufern, aber bevölkert mit mächtigen Krokodilen, die mit weit aufgerissen Mäulern in der bereits heißen Sonne lagen.
Stundenlanges Schleppen mit großen Wobblern und Russel Lure hat nichts gebracht, nicht mal einen einzigen Biss. Am späten Nachmittag versuchten wir es mit Köderfische, Tilapia (Buntbarsche) kamen zum Einsatz und wurden an Haken der Größe 12/0 in ca. 30 Meter Wassertiefe angeboten.
Die Bisse kamen mit unvorstellbarer Härte und hätten die Ruten über Bord gerissen, wären sie nicht angebunden gewesen. Obwohl die Rollen mit 80er Schnur bespult und die Ruten dick wie Besenstiele waren, merkte ich das unentwegte Pumpen am anderen Ende der Schnur. Jedoch schaffte ich es nicht den Fisch mehr als 5 - 6 Meter vom Grund hochzubekommen. Nach zwei Stunden Drill riss die Leine. Bei 40° Hitze, zitternd und körperlich erschöpft, stand ich da und konnte es nicht fassen, aber noch Trost findend in der Erwartung des nächsten Tages. Der Skipper meinte noch: "180 Kg, die bekommt man nicht hoch!" "Na toll, warum bin ich denn hier?!", erwiderte ich. Die folgenden Tage verliefen genauso frustrierend. Beim Schleppen kein Biss, beim Fischen mit Köderfischen und endlos langen Drill, verlor ich einen nach dem anderen, unfassbar!
In der an der Wand hängenden Glasvitrine in der Lobby der Lodge, sah ich mir jeden Abend ungläubig die unzähligen, teilweise bereits vergilbten und aus vergangenen Tagen stammenden Fotos an, worauf Gäste stolz ihre Fische mit Gewichten zwischen 100 und 150 kg zeigten. Ich fragte mich "wie haben die das bloß geschafft!?"
Später las ich in einem deutschen Anglermagazin, dass am Lake Nasser (früher Assuan-Stausee) in Ägypten, große Nilbarsche gefangen wurden. Ok, einige Jahre später war es dann soweit, ich habe es dort nochmal versucht.
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